7 digitale Tools für Skigebiete

Schneehöhenmessung, Geländemodell und Co. – digitale Tools für Skigebiete sind aus dem modernen Pistenmanagement nicht mehr wegzudenken. Doch der Markt entwickelt sich schnell und so gibt es ständig neue Werkzeuge, mit denen Skigebiete bares Geld sparen und gleichzeitig die Qualität ihrer Pisten verbessern können.

Die Digitalisierung bringt für Skigebiete völlig neue Chancen, die eigene Performance in vielen Bereichen zu verbessern. Allen voran ist die Schneehöhenmessung mittlerweile Standard im alpinen Raum. Doch darüber hinaus gibt es mit digitalen Steuerungstools, umfangreichen Analysemethoden, einem zeitgemäßen Flottenmanagement und digitalen Rettungshelfern viele weitere Möglichkeiten, die Konkurrenzfähigkeit und Kundenzufriedenheit langfristig zu verbessern.

1. Digitale Tools: Geländemodell

Grundvoraussetzung für die meisten digitalen Tools im Pistenmanagement ist ein Geländemodell. Durch einen 3D-Scan des Skigebietes mittels Drohne erhält man am Monitor einen digitalen Zwilling des Geländes. In diese digitale Datengrundlage lassen sich dann viele weitere Funktionen integrieren. Etwa die Schneehöhenmessung, Infrastruktur- und Wetterdaten sowie Betriebsdaten der Pistenflotte, wodurch das Geländemodell zu einem leistungsfähigen Werkzeug für das Pistenteam wird.

Aber auch abseits der Beschneiung und Präparation bringt ein Geländemodell zahlreiche Vorteile und Möglichkeiten der Inwertsetzung mit sich. So können die Geländedaten im Zuge von geplanten Bauprojekten etwa unkompliziert an Partner und Bauunternehmen weitergegeben werden. Auch für die touristische Inwertsetzung ist das Geländemodell interessant. So lassen sich daraus mit geringem Aufwand etwa Wander- und Trail-Karten erstellen oder die Planung von Großveranstaltungen besser organisieren.

2. Digitale Tools: Schneehöhenmessung

Die Schneehöhenmessung ist mittlerweile Standard in der Beschneiung und Präparation von Skigebieten. Durch sie lässt sich nicht nur die exakte Schneeauflage messen und abbilden, sondern vor allem natürliche Ressourcen einsparen. Je genauer die Schneehöhenmessung, desto höher die Einsparungen, desto niedriger die variablen Kosten. Der Ressourceneinsatz lässt sich so langfristig um bis zu 20% reduzieren.

Moderne Schneehöhenmessungen spielen durch ihre Präzision und differenzierten Darstellungsmöglichkeiten in der Präparation eine immer größere Rolle. Die ARENA Schneehöhenmessung kann Schneehöhen und Fahrzeugspuren in einer Ansicht darstellen. Das macht sie insbesondere dort unverzichtbar, wo es um höchste Präzision geht, etwa im Bau von Fun-Parks. Gleichzeitig lässt sie sich als Orientierungshilfe bei schlechter Sicht verwenden und macht dadurch die Arbeit auf der Piste sicherer.

Geländemodell als Basis für digitale Tools im Pistenmanagement
Ein Geländemodell ist die Basis für digitale Tools im Pistenmanagement.

3. Digitale Tools: Steuerungswerkzeuge

Neben der Schneehöhenmessung lassen sich in ein Geländemodell auch weitere Mess-, Infrastruktur- und Wetterdaten sowie das Schneileitsystem integrieren. So wird das Geländemodell zum direkten Steuerungstool für das gesamte Skigebiet. Sämtliche Daten laufen hier, geographisch verortet, zusammen. Das sorgt für maximalen Überblick und schnelle Entscheidungen im täglichen Pistenbetrieb.

So ist etwa die ARENA Plattform als digitales Tool extra für diesen Zweck entwickelt worden. Messdaten werden darin zentimetergenau angezeigt und nach individuellen Anforderungen analysiert. Eine schlanke und intuitive Benutzeroberfläche sorgt für bestmöglichen Workflow und erleichtert die Arbeit sowohl im Pistengerät als auch im Büro. Außerdem ist die Plattform voll kompatibel mit Messystemen anderer Anbieter. Eine Umstellung der Messgeräte ist deshalb nicht notwendig.

4. Digitale Tools: Berechnungen

Neben der Erfassung und Darstellung digitaler Messdaten ist deren Analyse ein weiterer wichtiger Faktor, wenn es um Effizienz und die Schonung natürlicher Ressourcen geht. Diese Analysen können auf Basis eines gut gewarteten Datenbestandes und mit Hilfe von digitalen Steuerungstools auf Knopfdruck abgerufen werden. Dabei erhält das Pistenteam wichtige Kennzahlen, mit denen die Schneeauflage auf den Pisten und der dafür notwendige Ressourceneinsatz aktiv gemanagt werden können.

So gewinnt man wertvolles Wissen, etwa über den tatsächlichen Wasser-Schnee-Faktor für jeden Hydrantenbereich, das benötigte Schneevolumen sowie die jeweiligen Sollschneehöhen für jeden einzelnen Pistenabschnitt. Durch die Integration von Naturschneehöhen oder prognostizierten Wetterdaten der GeoSpehere Austria kann der ideale Zeitpunkt für die Produktion von technischem Schnee antizipiert und die Beschneiung so noch effizienter gestaltet werden.

5. Digitale Tools: Aktionspläne

Ist die Schneehöhenmessung bereits mehrere Jahre im Einsatz, wird ein Vergleich der einzelnen Saisonen untereinander möglich. Daraus lassen sich unterschiedliche Szenarien ableiten, die wiederum unterschiedliche Wetter- und Naturschneekonstellationen abdecken. Basierend auf den ermittelten Kennzahlen können dann für den gesamten Saisonverlauf Soll-Schneehöhen für jeden Pistenabschnitt definiert werden, an denen sich das Pistenteam orientieren kann.

Dadurch lassen sich insbesondere am Anfang und Ende der Saison ungünstige Schneeverhältnisse vermeiden und die Schneesicherheit während des Kerngeschäftes zu Weihnachten und Ostern sicherstellen. In diesem Zusammenhang ist es mitunter geschickt, externe Dienstleister zu Rate zu ziehen, die das Pistenteam bei der Ausarbeitung datenbasierter Aktionspläne unterstützen.

Digitale Tools: Flottenmanagement
Modernes Flottenmanagement geht weit über den bloßen Standort der Fahrzeuge hinaus.

6. Digitale Tools: Flottenmanagement

Pistengeräte und andere Fahrzeuge werden heute immer effizienter. Mit der fortschreitenden Digitalisierung verbessern sich allerdings auch die Möglichkeiten, die eigene Flotte zu koordinieren. So geht ein modernes Flottenmanagement weit über den bloßen Standort der Fahrzeuge hinaus. Mittlerweile ist es möglich, die Performance der eigenen Fahrzeuge, sprich den Kraftstoffverbrauch, die Abnutzung oder den Wartungsstauts der Geräte, digital abzurufen.

Somit gehören manuelle Fahrzeugberichte der Vergangenheit an und alle wichtigen Betriebs- und Sicherheitsdaten werden automatisch übermittelt und ausgewertet. Hochwertige Flottenmanagement-Tools können vom Pistengerät über Skidoos, Quads, PKW bis hin zu Baumaschinen angewendet werden und sorgen für maximale Übersicht über die eigene Flotte. Die digitale Dokumentation der Fuhrparkdaten fungiert zudem als indirekter Diebstahlschutz, sorgt für Rechtssicherheit bei Unfällen und vereinfacht Leistungsnachweise für das Finanzamt oder die Abrechnung von Eigen- und Fremdleistungen.

7. Digitale Tools: Pistensicherheit

Sicherheit auf den Pisten ist ein großes Thema. Sowohl für die Skigäste als auch für die Pistenretter. Digitale Rettungshelfer verbessern die Koordination und Kommunikation der Einsatzkräfte, wodurch Zeit gespart wird, wo man keine verlieren darf. Sämtliche Einsätze sind digital, revisionssicher und zeitlich unbegrenzt dokumentiert. Einsatzprotokolle können dadurch im Bedarfsfall auf Knopfdruck bereitgestellt werden.

Das sorgt für maximale Rechtssicherheit, sowohl für die Pistenretter als auch für das Skigebiet selbst. Außerdem sorgen die digital ausgefüllten Protokolle für eine höhere Verrechnungsquote und damit für mehr Wirtschaftlichkeit der Einsätze. Durch die geographisch verortete Dokumentation lassen sich außerdem Unfall-Hot-Spots und Unfallarten im Nachhinein analysieren und gezielte Vorkehrungen für eine verbesserte Pistensicherheit treffen.

Zahlreiche Vorteile der Digitalisierung

Digitale Tools bringen im Pistenmanagement zahlreiche Vorteile mit sich. Von einer ressourcenschonender Beschneiung über die strategische Planung und Schneesicherheit in den Randsaisonen bis hin zum umfassenden Flottenmanagement und mehr Sicherheit auf den Pisten können digitale Tools die Performance eines Skigebietes in vielen Bereichen maßgeblich verbessern.

Über den Author

Robert Sölkner

Robert Sölkner ist CEO des Salzburger Unternehmens ARENA. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Seilbahn­wirtschaft ist er ein ausgewiesener Experte für Geodaten­management und Pisten­management. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Skifahrer brennt er für den Skisport und mit seinem profunden Know-how unterstützt er Skigebiete auf ihrem Weg in eine erfolgreiche Zukunft.
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