Einsatz Künstlicher Intelligenz, neue Zielgruppen und Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor – die Branchentrends 2025 erfordern ein Umdenken, bringen aber auch bedeutende Chancen für den Wintersport mit sich.
Wie alles in der Welt ist auch der Wintersport im Wandel – und das zuletzt stärker als je zuvor. Klimawandel und steigende Kosten sind nur zwei der zahlreichen Herausforderungen, denen sich die Branche stellen muss. Gleichzeitig zeichnen sich Trends ab, die einerseits ein Umdenken erfordern, andererseits aber große Chancen für Skigebiete mit sich bringen.
Vom Einsatz Künstlicher Intelligenz über die Generation Z als Zielgruppe bis hin zur Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor zeigen die aktuellen Entwicklungen, wohin der Hase in den kommenden Jahren laufen wird. Alle Zeichen deuten dabei auf ein umfassendes Pistenmanagement hin, bei dem Zusammenhänge und systematische Entscheidungen im Mittelpunkt stehen.
Branchentrends 2025: Künstliche Intelligenz im Skigebiet
KI ist derzeit in aller Munde. Vom privaten Nutzer bis zur Industrie – beinahe kein Bereich, in dem das Technologiewunder Künstliche Intelligenz nicht zum Einsatz kommt. So ist KI nunmehr auch im Skigebiet angekommen. Wo die Grenzen eines sinnvollen Einsatzes dieser Technologie liegen, wird derzeit ausgelotet. So zeigt etwa ein aktueller Trend, dass sich Gäste bei der Wahl der Wintersport-Destination zunehmend auf KI-basierte Analysen verlassen.
Ebenso kommt die Technologie bei modernen Liftanlagen immer häufiger zum Einsatz. Etwa wenn es darum geht, Unfälle oder andere Unregelmäßigkeiten automatisch zu erkennen und den Liftbetrieb entsprechend anzupassen oder auszusetzen. Konkrete Kostenvorteile und mitunter massive Ressourceneinsparungen bringen Big-Data Analysen bestehender Datenaufzeichnungen mit sich. Etwa die Auswertung der Betriebsdaten aus der Beschneiung oder der Präparation, durch die der Wasser-, Strom- oder Kraftstoffverbrauch im Skigebiet drastisch reduziert werden kann.
Branchentrends 2025: Generation Z als Zielgruppe
Die Generation Z stellt mit ihrer Lebenseinstellung und neuen Gewohnheiten bisherige Zielgruppenanforderungen ordentlich auf den Kopf. Denn sie bricht nur allzu gerne mit den Werten früherer Generationen. Das zeigt sich zum Beispiel in einer individuellen Lebensführung mit gesunder Work-Life-Balance. Gleichzeitig haben materielle Dinge nicht mehr einen so hohen Stellenwert, wie das bei den vorhergehenden Generationen der Fall war. Freiheit, Hilfsbereitschaft, Gesundheit und Umweltschutz sind für diese Generation viel bedeutender.
In Hinsicht auf den Wintersport zeigt eine Befragung des Bayerischen Zentrums für Tourismus, dass über die Hälfte der Befragten aus der Generation Z einen Urlaub im Schnee jenem in wärmeren Gefilden vorziehen. Bei den älteren Generationen ist das hingegen nur bei gut einem Drittel so. Damit wird die Generation Z zu einer ernstzunehmenden und kaufkräftigen Zielgruppe für den Wintersport.
Wintersportorte werden sich also auf einige Neuerungen in der Kundenansprache und im Leistungsangebot einstellen müssen, um den individuellen und digitalen Lebensgewohnheiten sowie veränderten Wertevorstellung zu begegnen.
Branchentrends 2025: Nachhaltigkeit als Entscheidungs- und Kostenfaktor
Eng mit der Generation Z verbunden ist der Ruf nach mehr Nachhaltigkeit. Denn vor allem die jungen Menschen haben auf breiter Basis verstanden, dass die Klimakatastrophe vor allem sie selbst betrifft. Das fließt auch zunehmend in Urlaubsentscheidungen mit ein. Kurze, klimaschonende Anfahrtswege sind ebenso wichtig, wie ein nachhaltiger Umgang von Skigebieten mit ihren natürlichen Ressourcen.
Gleichzeitig erkennen Skigebiete immer öfter, dass sie von einem reduzierten und optimierten Ressourceneinsatz auch ganz unmittelbar profitieren. Zum einen freilich durch einen Marketing-Aufhänger im Bereich Nachhaltigkeit, zum anderen aber ganz konkret durch verminderte Kosten in der technischen Beschneiung. Der Verbrauch von Wasser und Strom lässt sich durch optimierte Prozesse pro Saison um bis zu 30 Prozent verringern. Das schlägt sich positiv in der Bilanz nieder und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit sowie den Spielraum für künftige Investitionen.
Branchentrends 2025: Mehr Sicherheit
Ob der multiplen Krisen, die die Welt derzeit erschüttern, geht in allen Bereichen ein starker Trend in Richtung Sicherheit. So auch im Wintersport. Neben einer besseren Passform, smarten Elementen und leichteren Materialien beim Equipment gilt das ebenso für die Pistensicherung und reibungslose Einsätze im Ernstfall.
Skigebiete sind demnach gefordert, noch mehr in die Sicherheit ihrer Gäste zu investieren. Das kann zum Beispiel durch eine fundierte Auswertung von Unfall-Hot-Spots und entschärfenden Maßnahmen wie einer angepassten Präparation oder entsprechenden baulichen Maßnahmen erfolgen.
Gleichzeitig übernehmen immer weniger Wintersportler Eigenverantwortung auf der Piste. Mit digitalen Pistenrettungs-Tools werden Einsätze nicht nur lückenlos dokumentiert, Rettungskräfte und Pistenbetreiber erhalten so auch maximale Rechtssicherheit im Streitfall. Denn: Sicherheit funktioniert in beide Richtungen.
Branchentrends 2025: Umfassendes Pistenmanagement
Klimawandel, steigende Energiepreise und verändertes Konsumentenverhalten zwingen Skigebiete, Lösungen auf immer größere Herausforderungen zu finden. Dabei rückt das umfassende Pistenmanagement, also die Betrachtung aller Abläufe und Prozesse eines Skigebietes als Großes Ganzes, vermehrt ins Bewusstsein. Während es früher oft ausreichte, an einzelnen Stellschrauben zu drehen, wird zunehmend klarer, dass Prozesse zusammenhängen, einander beeinflussen und demnach umfassend betrachtet werden müssen, um erfolgsversprechende Ergebnisse zu erreichen.
Gleichzeitig sind Tools wie die Schneehöhenmessung oder das Schneileitsystem nur einzelne Werkzeuge unter vielen. Zahlreiche im Skigebiet eingesetzte Gerätschaften sammeln automatisch Daten. Doch diese werden immer noch zu selten in vollem Umfang genutzt. Die Aufbereitung und die Ermittlung von Kennzahlen aus diesen Datenbeständen bilden einen weiteren, erfolgsversprechenden Schritt im Pistenmanagement, um den Herausforderungen der kommenden Jahre systematisch und bereichsübergreifend entgegenzutreten.
Was die Branchentrends 2025 für Skigebiete bedeuten
KI, Generation Z, Nachhaltigkeit und ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis – die aktuellen Branchentrends 2025 bringen einerseits große Umwälzungen, aber auch bedeutende Chancen für die Branche mit sich. Künstliche Intelligenz kann im Pistenmanagement etwa für die Prozessoptimierung eingesetzt werden und damit zur Reduktion des Ressourceneinsatzes beitragen. In Hinsicht auf die Wertevorstellung der Generation Z als aufstrebende Zielgruppe ist dieser Nachhaltigkeitsgedanke essenziell. Gleichzeitig sollten sich Skigebiete Strategien überlegen, wie eine Ansprache und Bindung dieser neuen und kaufkräftigen Zielgruppe gelingen kann.
Auch im Pistenmanagement gibt es ein Umdenken, und bisherige Abläufe werden zunehmend hinterfragt. Ob in den Bereichen Beschneiung und Präparation oder in der Pistensicherheit ist es ratsam, in Zukunft Daten systematisch zu nutzen und daraus Strategien abzuleiten, mit denen einerseits die Schneesicherheit, andererseits die Wettbewerbsfähigkeit und das Kundenangebot verbessert werden können. So kann die Entwicklung zum Skigebiet der Zukunft auf lange Sicht nachhaltig gelingen!